Die neue Zentrale der TIROLER VERSICHERUNG: Ein Haus aus Holz mitten in der Innsbrucker Innenstadt. Ein Projekt zum Wohl aller.
Zukunftsfitter Neubau
Das grüne Gebäude an der Ecke Wilhelm-Greil-Straße/Gilmstraße beherbergte einst unter anderem ein Hotel, eine Metzgerei, eine Bank und zuletzt die TIROLER VERSICHERUNG. Über 150 Jahre hat es sein Gesicht immer wieder verändert, sein historischer Kern reicht gar bis ins 19. Jahrhundert zurück. Doch bald weicht der über die Jahrzehnte zusammengestückelte Altbau einem modernen Bürogebäude aus 1.200 Kubikmeter Holz. Warum das Haus nicht ausgebaut und renoviert wird, erklärt Vorstandsvorsitzender Franz Mair so: „Unser wirtschaftlicher Erfolg hat die Zahl unserer Mitarbeiter*innen in Innsbruck in den letzten 20 Jahren um über 100 Personen anwachsen lassen. 2015 war klar, dass wir unsere Kapazitätsgrenzen erreichen und bald deutlich mehr Platz brauchen. Nachdem alle Raumressourcen ausgeschöpft waren und sich ein Ausbau nach Prüfung aller Möglichkeiten weder wirtschaftlich noch bautechnisch als sinnvoll erwiesen hat, fiel die Entscheidung, ein komplett neues Gebäude zu errichten.“
ALLES AUSSER GEWÖHNLICH
„Der Klimawandel berührt uns auch als Versicherer und ist besonders in der Stadt ein Thema“, sagt Franz Mair. Deshalb war für die TIROLER VERSICHERUNG klar, dass kein konventioneller Betonbau, wie man bei einem Bürogebäude vermuten könnte, entstehen soll. Stattdessen lebt das Projekt von zahlreichen Grünflächen, Energie aus Sonnenkraft, Grundwasser und nachhaltigen Baustoffen. Letztere haben bereits in der Bauphase Vorteile, denn durch vorgefertigte Elemente gewinne man sechs Monate Bauzeit, so Franz Mair. Das neue Gebäude werde das erste Bürogebäude aus Holz in Innsbruck, erläutert Vorstandsdirektorin Isolde Stieg: „Wir errichten ein Leitprojekt in Sachen nachhaltiger städtischer Bauweise, von dem man sich auch technisch das eine oder andere abschauen kann.“ Dazu gehört eine begrünte Fassade, die der innerstädtischen Erhitzung entgegenwirken soll. Unter fachkundiger Begleitung von Expert*innen der Boku Wien werden 220 Quadratmeter Fassadenfläche begrünt. „Wir werden mit unserer Fassade allein nicht den Klimawandel aufhalten und die Innsbrucker Innenstadt nicht alleine abkühlen. Aber wir sind überzeugt: Wenn uns da etwas Gutes gelingt, trauen sich auch andere, das zu machen“, sagt Franz Mair. Von dieser nachhaltigen Bauweise soll nicht nur das Stadtklima, sondern auch das Arbeitsklima profitieren.
MODERNER DIENSTLEISTER
Denn nicht allein der Platzmangel ist Grund für die Bau(m)stelle, auch dem Personal eine optimale Arbeitsumgebung zu bieten, sei wichtig, um als Arbeitgeberin interessant zu bleiben. „Wir sind ein Dienstleistungsunternehmen und unsere Kund*innen spüren als Allererstes, wenn unsere Mitarbeiter*innen ihren Job gerne machen“, sagt Isolde Stieg. Hinzu komme, dass die junge Generation veränderte Anforderungen an einen Dienstgeber stelle. „Es ist wichtig, eine sinnstiftende Tätigkeit in einem positiven Arbeitsumfeld durchführen zu können“, erklärt die Pettnauerin. Das mehrfach als Top Arbeitgeberin ausgezeichnete Unternehmen versteht es, auf dem angespannten Arbeitsmarkt zu bestehen. „Unsere Leute wissen alle, dass wir von ihnen Top-Leistungen erwarten. Dafür bieten wir ihnen ein attraktives Arbeitsumfeld. Dieser Kreislauf funktioniert sehr gut und unsere neue Zentrale wird eins obendrauf setzen“, ergänzt Franz Mair.
KLUG INVESTIERT
„Nachhaltigkeit bedeutet für uns auch, dass wir die Anliegen in einem kleinen Wirtschaftsraum sehr ernst nehmen. Ein Tiroler Unternehmen schaut auf die Bedürfnisse der Tiroler Bevölkerung sicher noch einmal ganz anders als ein globaler Player, für den Tirol wahrscheinlich nicht einmal greifbar ist auf der Landkarte“, erklärt Isolde Stieg. Mit der Investition in ein solch großes Projekt veranlagt der Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit die Gelder seiner rund 130.000 Kund*innen. „Dass wir klug und gut in ein nachhaltiges Gebäude investieren, ist etwas, das den Kund*innen und Partner*innen zugutekommt. Denn Nachhaltigkeit hat auch eine ökonomische Dimension, das wird oft vergessen“, so Franz Mair. Nicht zuletzt stelle der Flächengewinn von über 2.000 Quadratmetern in der Innsbrucker Innenstadt eine enorme Wertsteigerung dar.
PLATZ FÜR MEHR
Letztendlich finden nicht nur die Mitarbeiter*innen der TIROLER VERSICHERUNG in den Büroräumlichkeiten ihren Platz. 2024, wenn die Zentrale voraussichtlich bezugsfertig ist, werden wieder Geschäfte im Erdgeschoß Einzug halten, wobei viele der bisherigen Mieter*innen zurückkehren werden. Außerdem wird das Parterre um einen besonderen Ort erweitert: Die TIROLER VERSICHERUNG errichtet dort den ersten Changing Place Österreichs. Darin finden beeinträchtigte Personen eine auf ihre Bedürfnisse ausgerichtete Toilettenanlage. Sie bietet genügend Platz und Ausstattung, wie einen Hebelift und eine Liege, und ist durchgehend geöffnet. Als besonderes Highlight erwähnt Franz Mair: „Wir werden unser Haus auch für die Bevölkerung öffnen. Da denke ich an Schulklassen, aber auch an Firmen, die unser Gebäude besichtigen können.“ Die TIROLER VERSICHERUNG als Arbeitgeberin, die Geschichte des Gebäudes, Versicherungsfachwissen, aber auch Naturkatastrophen und Klimawandel sollen in verschiedenen Themenwelten in unterschiedlichen Stockwerken vermittelt werden. Den wohl belebtesten Ort des Gebäudes beherbergt das oberste Stockwerk: In der hauseigenen Cafeteria werden sich Gäste und Mitarbeiter*innen der TIROLER VERSICHERUNG begegnen und austauschen.
IM ZENTRUM DES LANDES
„Unser Gebäude bringt viel Leidenschaft und Herzblut zum Ausdruck, genauso wie unsere Mitarbeiter*innen“, ist Franz Mair überzeugt. Diese seien in Innsbruck aufgrund der guten Erreichbarkeit bestens aufgehoben. Denn viele der rund 360 Mitarbeiter*innen der einzigen Versicherung Tirols pendeln aus dem ganzen Land – von Kufstein über Obernberg bis Landeck – mit dem Zug in die Zentrale. Nachhaltig ist damit nicht nur die Bau(m)stelle an sich, sondern die TIROLER VERSICHERUNG als gesamtes Unternehmen, wie es Isolde Stieg abschließend auf den Punkt bringt: „Regionale Infrastruktur wird zur Verfügung gestellt, es gibt regionale Arbeitsplätze und das Geld bleibt im Land, davon lebt auch die Geschäfts- und Dienstleistungsstruktur in Tirol.“