Wälder sind mehr als eine Ansammlung von Bäumen:
Sie sind wichtige Lebensräume, beliebte Erholungsgebiete, riesige Kohlenstoffspeicher und wertvolle Rohstofflieferanten in einem – und deshalb auch besonders schützenswert.
Das Multitalent Wald
Klimaschützer
Wälder zählen zu den größten Kohlenstoffspeichern der Erde. Sie binden den im CO2 enthaltenen Kohlenstoff im Holz und im Waldboden – allein in Österreich etwa 800 Millionen Tonnen. Das entspricht 3,6 Milliarden Tonnen CO2, die sich dadurch nicht in unserer Atmosphäre befinden – weltweit sind es sogar 700 Milliarden Tonnen. Hinzu kommt, dass Bäume über ihre Lebenszeit durch Fotosynthese kontinuierlich CO2 aus der Luft filtern. Außerdem kühlen sie die Atmosphäre, indem sie durch Sonneneinstrahlung Wasser verdunsten lassen.
Waldpflege
Würde man den Wald komplett sich selbst überlassen, könnte er viele wichtige Funktionen – wie die des Schutzwaldes – nicht erfüllen. Eine aktive Waldbewirtschaftung hat zudem eine hohe wirtschaftliche Bedeutung für die Forst- und Holzwirtschaft. In Tirol hat aber auch das Sich-selbst-Überlassen von Waldflächen seinen Platz: In Bereichen von selten vorkommenden Waldtypen stellen Naturwaldreservate eine Außer-Nutzung-Stellung dar.
Gestresstes Grün
Klimatische Veränderungen mit längeren Trockenperioden und zunehmenden Wetterextremen setzen auch die heimischen Wälder unter Druck. In Tirol steht vor allem die am häufigsten vorkommende Baumart Fichte unter Stress, was sie auch anfälliger gegenüber dem Borkenkäfer macht. Um den Tiroler Wald bestmöglich zu stärken, wird deshalb seit Jahren ein Waldumbau mit möglichst hoher Baumartenvielfalt forciert. Die ideale Baumartenzusammensetzung ist abhängig vom Standort.
Land der Bäume
In Österreichs Wäldern stehen 3,5 Milliarden Bäume und 65 verschiedene Baumarten
521.000 Hektar – oder 42 Prozent – der Tiroler Landesfläche sind von Wald bedeckt.
55 Prozent der Tiroler Waldfläche bestehen aus der Fichte – die zweithäufigste Baumart Lärche kommt nur auf 7 Prozent.
Laubbäume sind in Tirol eher Nebendarsteller: Sie machen nur 12 Prozent des Waldes im Land aus.
Text: Denis Pscheidl, Lisa Schwarzenauer